Trader Gernot Daum (Statistikfuchs)

Konjunktur Signale zeigen nun in die gleiche Richtung


Liebe Leser,


Heute sehen Sie keinen Chart, sondern eine kurze Nachbetrachtung der Artikel der letzten Woche. Am 02.09 ging es darum, dass die Autoaktien dem Markt hinterherlaufen. Das ist als Anzeichen zu sehen für einen Markt, der mehr von Liquidität als von der Konjunktur getrieben ist. Am 04.09 zeigte ich Ihnen den Shanghai Index und kam zu dem Schluss, dass der chinesische Aktienmarkt eine robuste Weltkonjunktur anzeigt.


War also die „Prognose“ vom 02.02. falsch? Die Charttechnik wird immer wieder gerne missverstanden, und daher wiederhole ich es auch immer wieder: Ein Chart gibt keine Prognose ab, ein Chart beobachtet, was aktuell passiert. Er kann daher keine falsche Prognose abgeben. Wenn er aber keine Prognose abgibt, worin liegt dann sein Nutzen? Der Nutzen liegt in der Verwendung der beobachteten Information. Gibt es Signale, die in unterschiedliche Richtungen deuten (Autoaktien kontra Konjunktur Thema, China Index pro), dann rät das zur Vorsicht. Weil keine eindeutigen Signale vorliegen, sollten auch keine Trades zu diesem Thema eröffnet werden.

Nun hat sich aber bei den Autoaktien in den letzten Tagen etwas getan. BMW, VW und vor allem auch die Daimler Aktie haben sich nun ein paar Tage lang besser als der Markt entwickelt. Damit wird die Beobachtung von 02.09 hinfällig, und plötzlich zeigen Signale aus unterschiedlichen Quellen in die gleiche Richtung. Die Chancen sind gestiegen, dass die Aktienmärkte aufgrund einer robusten Weltkonjunktur vor einer längeren Aufwärtsbewegung stehen. Das hat dann einen unmittelbaren Einfluss auf anstehende Trading Entscheidungen.


Fazit: Signale werden besser, wenn mehrere Signale aus unterschiedlichen Quellen in die gleiche Richtung zeigen. Tradingerfolg basiert nicht alleine auf der Beobachtung von einzelnen Charts, sondern auf der geschickten Interpretation von Signalen aus nicht miteinander korrelierten Quellen.


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