Die Zustände eines Aktienmarktes
Liebe Leser,
Haben Sie sich schon einmal bewusst gemacht, dass ein Aktienmarkt 6 verschiedene Zustände einnehmen kann? Zustände, welche sich über Wochen und Monate nicht ändern, und die den Erfolg der Strategien beeinflusst, welche man anwendet? Das erfordert von jedem, der am Markt tätig ist eine enorme Flexibilität, andererseits liegt darin aber auch der Schlüssel zum Erfolg. Es geht darum, verschiedene Strategien zur Verfügung zu haben, und diese je nach Marktzustand einzusetzen.
Die 6 Zustände ergeben sich aus der Kombination des Trends, der abwärts, seitwärts oder aufwärts sein kann mit der Volatilität, die hoch oder niedrig sein kann. Die Zustände sind als abwärts / wenig volatil; abwärts / volatil, seitwärts / wenig volatil; seitwärts / volatil; aufwärts / wenig volatil und aufwärts / volatil.
Der Dax hatte im Jahr 2014 im Grunde keinen Trendzustand, es war bisher ein schlechtes Jahr für reine Trendfolger. Von Januar bis April war der Zustand seitwärts / volatil. Über die Sommermonate hinweg war er seitwärts / wenig volatil. Und in den letzten 2 Monaten hat er wieder zurück gewechselt in den Zustand seitwärts / volatil.
Der Chart der Allianz Aktie stellt diesen Wechsel der Markzustände sehr gut dar. Grenzüberschreitungen werden vom Markt sofort „bestraft“ (blaue Punkte). es gibt eine Mitte, zu der der Aktienkurs immer wieder hinstrebt, und die bei der Allianz 2014 zwischen 126 und 128 Euro lag.
Eine Trendwendestrategie, wie ich sie im Frühjahr am Beispiel der Linde Aktie dargestellt hatte (unten ist ein Link dorthin) war das einzige, was funktioniert hat. Das erfordert allerdings die Verwendung des Stundencharts und die Anwesenheit vor dem Handelsbildschirm während der Börsenzeiten. Für reine Trendfolger mit wenig Zeit für den Markt war die beste Strategie 2014 eine weitgehende Abstinenz vom Markt. Im nächsten Jahr kann das wieder ganz anders aussehen.