Autoaktien fahren dem Markt hinterher
Liebe Leser,
Zuletzt betonte ich die Bedeutung der Identifikation der Themen, die den Markt aktuell bewegen. Für Ihr Trading ist es am produktivsten, wenn sie solche Themen selbst finden, weil Sie sich dazu mit dem Marktgeschehen auseinandersetzen müssen. Ab und zu werde ich Ihnen zur Anregung aber ein solches Thema zeigen. So auch heute.
Der Markt wird in der heutigen Zeit furch zwei Hauptfaktoren bewegt: Dem Verlauf der Konjunktur, insbesondere der Weltkonjunktur und der Versorgung mit Liquidität durch die Notenbanken. Die Bedeutung von letzterem ist im Laufe der letzten 20 Jahre stetig gewachsen. Aber noch ist die Konjunktur nicht ganz bedeutungslos geworden.
Nebst den Rohstoffpreisen wird die Erwartung an die Konjunktur vor allem von den so genannten „zyklischen“ Aktien angezeigt. Dazu gehören unter anderem die Industrieaktien. Aber auch Autoaktien gehören dazu. Sehen Sie daher heute die Aktien von BMW und Daimler.
Die BMW Aktie hat sich im Jahresverlauf im Vergleich zum Gesamtmarkt recht gut entwickelt. Zu erkennen ist das an dem Indikator „individuelle Stärke“ unterhalb des Charts, der ganz einfach die Entwicklung der Aktie in Relation zum Dax anzeigt. Diese hatte sich bis Ende Juli stetig nach oben entwickelt. Doch in den letzten Wochen zeigt sich eine gewisse Erschöpfung, und der Kursrückgang in den letzten Tagen ist deutlich stärker ausgefallen, als beim Dax.
Interessant ist nun, wie die die Aktie bezüglich des Korridors von 85 bis 91 Euro verhält. Nach ein Anstieg über 91 wäre jedenfalls die Beobachtung eine auffälligen Schwäche der Autoaktien hinfällig.
Die Schwäche im Vergleich zum Gesamtmarkt ist bei der Daimler Aktie noch deutlicher zu sehen. Bereits seit Anfang Juli entwickelt sich die Aktie fast permanent schlechter als der Gesamtmarkt. Beobachten Sie auch hier, ob die Aktie den eingezeichneten Korridor nach oben oder nach unter verlässt.
Nicht gezeigt habe ich Ihnen die VW Aktie. Aber hier ist die individuelle Schwäche sogar noch offenkundiger. Sie können das (wie auch bei Daimler und BMW) jederzeit im Trendbereich der Statistikfuchs Website verfolgen.
Fazit: Beobachten Sie die Autoaktien, und sie sehen die aktuelle „Meinung“ des Marktes zum Thema Konjunktur. Das können Sie dann in die Entwicklung eigener Trade Ideen einfließen lassen. Läuft das Konjunkturthema besser, konzentrieren Sie sich mehr auf zyklische Aktien wie die Automobilwerte. Wenn der Markt hingegen vom Liquiditätsthema getrieben wird, so nützt das vor allem Finanzaktien, aber auch Immobilienaktien.