Trader Gernot Daum (Statistikfuchs)

Trendwenden brauchen Zeit


Prägen Sie sich zunächst die folgende Kernaussage ein: „Trendwenden brauchen Zeit“. Wenn man das verinnerlicht hat, macht man nicht mehr den Fehler, dauernd in der Vorwegnahme einer möglichen Trendwende zu agieren, und dabei viel Geld zu „verbrennen“. Nämlich zum einen durch entgangene Gewinne, weil man Positionen in Trendrichtung zu früh glatt stellt. Und zum anderen durch Verluste mit Positionen, in denen man sich gegen den Trend stellt.


Langfristige Anleger machen Trendwenden


Wird dieses Niveau erreicht, beginnen sie mit ersten Käufen. Sie beeilen sich nicht damit, sondern setzen darauf, dass sie bei Panikverkäufen noch günstigere Einkaufskurse bekommen. Erst wenn sie merken, dass sie Konkurrenz durch andere Käufer bekommen, weiten sie ihre Käufe aus.


Im Chart entsteht dann das Basismuster einer Trendwende, nämlich ein höheres Tief. Weil nun verschiedene Käufer beginnen, „um die Aktie zu konkurrieren“, kann diese nicht mehr auf ein neues Tief fallen. Als Beispiel dazu die EON Aktie, bei der eine solche Trendwende im Mai 2013 erfolgt war.


Trendwende am Beispiel der E.ON Aktie


Trendwende bei der E.ON Aktie


Geduldige Trader wissen das und warten so eine Bewegung ab.


Die erwähnte Gegenwehr endete dann mit einem noch mal höheren Tief und erhielt eine Bestätigung Anfang Mai (grünes Punktepaar). Damit war die Trendwende vollzogen und er Abwärtstrend von E.ON beendet.


P.S.: Den Artikel habe ich im Mai 2013 geschrieben. Sieht man sich den weiteren Chartverlauf von E.ON an, erkennt man, dass sich an die Trendwende ein langer Seitwärtstrend anschloss. Die Etablierung eines neuen Aufwärtstrends benötigte dann sogar noch sehr viel mehr Zeit.


Trendwenden werden von langfristigen geduldigen Anlegern gemacht


Geben Sie einer Aktie also diese Zeit und verlieren Sie kein Geld durch ein zu frühes Antizipieren der Trendwende. Achten sie bei Trendwenden nach oben, auf die Ausbildung von höheren Tiefs.