Erhaltung der Kaufkraft – Das Thema für 2015?
Liebe Leser,
Ich habe für Sie die Kursentwicklung in den letzten Tagen des Jahres 2014 durchforstet, um ein Thema zu finden, mit dem sich die Aktienmärkte 2015 beschäftigen werden, und dabei ein erstes gefunden. Vielleicht wird es ja sogar „das“ Thema für 2015 werden, das dann auch in den Rückblicken vorkommen wird.
Ich spreche von der „Erhaltung der Kaufkraft“. Es ist kein originäres Thema für die Aktienmärkte, aber gerade das macht es interessant. Ausgangspunkt der Überlegung sind die seit Jahren weltweit fallenden Zinsen.
Das macht es für Anleger, die eigentlich sichere Anlagen wie Anleihen bevorzugen immer schwerer, überhaupt noch Renditen zu erzielen. So manche Pläne für die Altersversorgung sind unter dieser Entwicklung in den letzten Jahren zu Makulatur geworden.
Nicht nur Privatanleger sind betroffen, sondern auch große Kapitalsammelstellen wie zum Beispiel Lebensversicherungen. Für diese wird es immer schwieriger, vertraglich zugesagte Mindestrenditen zu erzielen.
Und was hat das mit dem Aktienmarkt zu tun? Nun, der Aktienmarkt ist noch eine Alternative, wo nach Rendite gesucht werden kann. Nun strömt also „neues Geld“ in den Aktiemarkt“, das von Natur aus eher risikoscheu ist. Es wird sich daher nach soliden Aktien umsehen, welche hohe Dividenden zahlen. Denn es wird nach einem Ersatz für Zinszahlungen gesucht. Kursgewinne sind in diesem Fall kein primäres Kriterium Es gibt eine ganze Branche, für welche diese Kriterien passen: Die Versorger.
Soweit sind die Überlegungen nur theoretisch. Von mir aber sind Sie Charts gewohnt um das Handeln daran auszurichten, was tatsächlich passiert. Lassen wir mal die deutschen Versorger beiseite. Diese sind noch zu sehr mit der Energiewende beschäftigt, das dominiert die Kursentwicklung. Eine bessere Aussage ist von Branchenindizes des größten Aktienmarktes der Welt – dem US Markt – zu erhalten.
Sehen Sie also, was sich in den letzten Tagen des alten Jahres bei 2 US Branchen Indizes ereignet hat. Zu erst den Hauptindex dazu, der „Dow Jones Utility Index“. Hier gab es Ende Dezember ein Ausbruch aus einer Konsolidierung nach oben und kurz vor Sylvester wurde der Index geradezu nach oben katapultiert. Zwar kam der Index danach wieder zurück, er hält sich aber im Moment deutlich über dem Ausbruchsniveau.
Um zu zeigen, dass die Entwicklung kein Zufall ist und vielleicht nur auf eine einzige hoch gewichtete Aktie zurückgeht sehen Sie darunter noch den kleineren Index der US Wasserversorger. Auch hier kam es zu dem großen Kurssprung kurz vor Sylvester, und auch dieser Index hält sich im Moment über dem Ausbruchsniveau.
Fazit: Es sieht im Moment so aus, als würde „neues Geld“ von den Anleihe- in die Aktienmärkte strömen. Eine solche Entwicklung kann ein bedeutsames Thema für die Aktienmärkte für einen langen Zeitraum werden. Ich werde diese Entwicklung daher weiter beobachten und dazu schreiben, wenn mir etwas Besonderes auffällt.