Trader Gernot Daum (Statistikfuchs)

Das Rechteck im Chart


Oder sie stehen in direktem Zusammenhang mit den hier genannten Mustern. Zum Beispiel bilden sich Rechtecke, Dreiecke oder auch Wendemuster um ein bis zwei Preisniveaus herum. Und mit genau einem solchen Beispiel fahre ich nun fort: Dem Rechteck, welches aus 2 Preisniveaus besteht.

Ein Rechteck im Chart besteht aus 2 Preisniveaus


Ein Käufer möchte eine große Anzahl einer Aktie kaufen und hat eine bestimmte Preisvorstellung, zum Beispiel „um die 45 Euro“. Ein Verkäufer möchte eine große Anzahl der gleichen Aktie verkaufen und hat auch eine Preisvorstellung dazu, sagen wir „um die 48 Euro“. Dann kann der folgende Chart entstehen:


starker Trend der Drillisch Aktie ab August 2012

Wie ein Rechteck im Chart entsteht


Der Trader hat hier im Wesentlichen 2 Möglichkeiten: Er schließt sich dem Käufer auf der 45 mit eigenen Käufen an. Oder er wartet den Ausbruch über 48 ab. Also den Zeitpunkt, zu dem der Verkäufer „fertig ist“. Er kann sich auch dem Verkäufer auf der 48 mit Short Positionen anschließen. Aber das ist riskanter, weil die Aktie sich im großen Bild in einem klaren Aufwärtstrend befindet. Das heißt, neben dem „großen Käufer“ gibt es viele „kleine Käufer“, die nach und nach Vertrauen in die Aktie fassen.


Das ist nur eine grobe Skizze der Abläufe und vor allem eines passenden Tradingplans dazu. Aber es geht mir hier nicht darum, Details auszuarbeiten, sondern Ihnen den Gedanken nahe zu bringen, Trades nach vermuteten Verhaltensweisen, und nicht einfach nur nach Chartmustern zu planen.

Ein Rechteck im Chart ist eine Verhaltensweise von Anlegern


Die unterschiedlichen Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern führen zu einem Rechteck


Wesentlich ist es jedoch das Denken von der reinen Mustererkennung zu lösen und auf Verhaltensweisen von Markteilnehmern zu lenken. Das verstärkt die Produktion von neuen Trading Ideen.