Trader Gernot Daum (Statistikfuchs)

NASDAQ100 Aktien – Ein aktueller Tradingplan für Fiserv


Tageschart der Fiserv Aktie im Januar 2015

Liebe Leser,


Lesen Sie heute die Fortsetzung der Artikelreihe über NASDAQ100 Aktien. Es wird nun konkret, ich zeige Ihnen einen Tradingplan. Die strategische Auswahl von Aktien macht man mit Hilfe der langfristigen Charts. Für einen Trendfolger heißt das „Nur das Beste vom Besten“, also Aktien mit einem 3 Sterne Aufwärtstrend im Wochenchart. Bei den NASDAQ100 gibt es da im Moment eine große Auswahl, doch bleiben wir doch bei der im Vorartikel schon erwähnten Fiserv Aktie.


Der Tageschart erweckt Vertrauen. Die individuelle Stärke der Aktie gegenüber dem Gesamtmarkt ist in den letzten Monaten kontinuierlich angestiegen. Das war auch im letzten Oktober so. Um daher zum aktuellen Tradingplan zu kommen, zeige ich zunächst wie exakt derselbe Plan im Oktober abgelaufen wäre. Angenommen, Sie hätten Fiserv Anfang Oktober als trendstarke Aktie entdeckt. Im Chart ist der Zeitpunkt mit „1“ markiert. Die Aktie und auch der Gesamtmarkt waren seit Mitte Oktober etwas zurückgekommen, und Sie entschließen sich für ein Kauflimit bei 63 Dollar auf dem Niveau des Julihochs. Das Kauflimit wird ein paar Tage später erreicht.


Wo nun den Stopp setzen? An dieser Stelle erläutere ich Ihnen eine Taktik aus meinem eigenen Repertoire. Stopps werden gerne knapp unter vorigen lokalen Tiefs gesetzt. Hier lag eines bei 60,50 Dollar. Damit kann man das Verlustrisiko sehr klein halten. Aber: Die Praxis zeigt, das der Markt genau solche Stopps gerne ansteuert, auslöst, nur um sofort wieder nach oben zu drehen. Möglicherweise „schubsen“ große Marktteilnehmer die Aktie ein wenig, wenn sie sich sowieso in die Richtung bewegt. Der Rest ist dann ein Automatismus: Im Markt liegende Stopps werden lawinenartig ausgelöst, große Marktteilnehmer beginnen einzusammeln, und der Kurs dreht wieder.

Mein Konzept ist es daher, einen „Lassostopp“ zu verwenden. Wie ein Lasso, liegt der Stopp zunächst als „Katastrophenstopp“ weit weg und wird erst mit positivem Verlauf des Trades und charttechnischer Begründung auf den „nahen Punkt“ nachgezogen. So „fange ich den Trade ein“.


Anfänglich liegt der Stopp also auf 57,50 Dollar (S1). Die Begründung für das Nachziehen des Stopps auf den „geplanten Anfangspunkt“ ergibt sich schließlich mit dem Ausbruch auf ein neues Hoch. Der Gesamtmarkt hatte Mitte Oktober einen Sellout, und auch Fiserv wurde davon heruntergezogen. Zwar hätte ein Stopp auf 60,50 sogar gehalten, aber quasi „nur um Millimeter“. Und es wäre doch wirklich schade, an so einer Stelle ausgestoppt zu werden


Folgerung: Und was ist jetzt mit dem versprochen Tradingplan für die aktuelle Situation? Ganz einfach, man kann ganz genauso vorgehen. Der Kurs kreist aktuell um die 70 Dollar. Hier oder etwas darunter kann man ein Limit legen. Ein natürlicher Stopp liegt bei 68. Einen Katastrophen Lassostop legt man anfänglich deutlich darunter. Wie tief, das überlasse ich Ihrer Toleranz für das Risiko, die auch von der Positionsgröße abhängt.




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