Trader Gernot Daum (Statistikfuchs)


Verlauf eines dynamischen Ausbruchs

Liebe Leser,


Um die Ausführungen zu dem Thema „Verhalten von Aktien an Ausbruchspunkten“ zu vertiefen und vorläufig abzuschließen, zeige ich Ihnen ein aktuelles Beispiel für einen dynamischen Ausbruch. Es handelt sich um die Aktie der Deutsche Börse. Hier ist ein solcher Ausbruch Ende November erfolgt. Das Chartsignal war glasklar. Fünf mal hatte im September und November ein großer Verkäufer bei genau 56 Euro zu verkaufen begonnen. Das ist erkennbar an den langen Dochten der fünf mit roten Punkten markierten Kerzen (auch „Spikes“ genannt“). Der Tag, an dem dieser Verkäufer fertig war, oder aus irgendeinem Grund nicht mehr weiter verkaufen wollte, war der 24.11 (grüner Punkt).


Es gab nicht nur ein Gap über die 56 Euro hinweg, sondern die Aktie nahm noch am selben Tag das Juli Hoch bei 57 Euro. Der Ablauf der nächsten Tage war nun sehr typisch für diese Situation eines dynamischen Ausbruchs:

Die Aktie steigt mehrere Tage weiter

Der Anstieg flacht dabei ab

Es kommt in dieser Zeit zu keinem auffälligen Kursrückgang


Dieses Muster zeigt vor allem einen gewissen Anlagenotstand unter den Marktteilnehmern auf. Niemand zahlt gern höhere Preise, als sie noch vor kurzer Zeit möglich waren. Wenn der Kurs trotzdem kontinuierlich steigt, konkurrieren viele Käufer um ein geringes Angebot. Das heißt, es ist vor allem kein großer Verkäufer im Markt, der die Nachfrage zum geplanten Abbau seiner Bestände nutzen möchte.

Tagesschart der Deutsche Börse Aktie im Dezember 2014


Fazit: Sie sehen hier eine typische Trenddynamik nach einem erfolgten Ausbruch. Das Chartmuster der Deutschen Börse zeigt, dass es aktuell keinen großen Verkäufer gibt. Dies ist positiv für die weitere Kursentwicklung der Aktie zu werten.